Bauschäden an Bestandsimmobilien erkennen, verstehen und vorbeugen

Karsten Tebinka • 14. April 2025

Bestandsimmobilien sind oft von immensem Wert – sei es als Zuhause, Kapitalanlage oder Erbe. Doch mit der Zeit können selbst die solidesten Bauwerke Schaden nehmen. Bauschäden an Bestandsimmobilien sind ein Thema, das Eigentümer, Hausverwalter und Mieter gleichermaßen betrifft und das nicht nur Kosten verursachen, sondern auch die Sicherheit und den Wert eines Gebäudes ernsthaft beeinträchtigen kann.

Dieser Guide zeigt Ihnen, welche Bauschäden häufig auftreten, wie Sie frühzeitig Anzeichen erkennen, wie sich ein Wertverlust vermeiden lässt und welche Schritte Ratsamkeit und Gesetzgebung in Deutschland vorsehen, um Ihre Immobilie langfristig in gutem Zustand zu halten.


Mauerwerk Salzausblühungen

Häufige Bauschäden bei Bestandsimmobilien


Bauschäden können sich in verschiedenen Formen äußern. Hier folgt eine Übersicht der häufigsten Schäden, mit Ursachen und möglichen Anzeichen:


1. Wasserschäden


Ursachen:

  • Defekte Rohre oder Waschmaschinenanschlüsse
  • Dachundichtigkeiten
  • Aufsteigende Feuchtigkeit bei unzureichender Abdichtung


Frühe Anzeichen:

  • Flecken an Wänden und Decken
  • Peelings oder Blasenbildung von Farben und Tapeten
  • Modergeruch oder sichtbarer Schimmelbefall


2. Strukturelle Probleme


Ursachen:

  • Setzungen des Gebäudes
  • Schäden durch Wind oder Erdbeben
  • Falsche Materialnutzung oder Baufehler


Frühe Anzeichen:

  • Risse im Mauerwerk oder in tragenden Wänden
  • Probleme beim Öffnen und Schließen von Fenstern und Türen
  • Unregelmäßigkeiten im Boden (z. B. Schieflagen)


3. Elektrische Schäden


Ursachen:

  • Veraltete Elektroleitungen
  • Überlastetes Stromnetz durch moderne Geräte
  • Mangelhafte Sicherheitsprüfung


Frühe Anzeichen:

  • Flackernde Lichter
  • Knistern in Steckdosen
  • Regelmäßiges Auslösen von Sicherungen


Diese Bauschäden können mit der Zeit schlimmer werden, wenn sie nicht beachtet und behoben werden.


Die Auswirkungen von Bauschäden auf Immobilienwert und Sicherheit


Ungepflegte Schäden können sowohl den materiellen als auch den ideellen Wert einer Immobilie drastisch senken. Hier sind einige der wichtigsten Faktoren:

Wertminderung: 


Ein feuchter Keller oder ein undichtes Dach kann den Marktwert Ihrer Immobilie um bis zu 20 % oder mehr reduzieren. Käufer sind weniger bereit, für ein Objekt mit „unbekannten Risiken“ einen guten Preis zu zahlen.


Sicherheitsrisiken:


  • Strukturelle Schäden können Einsturzgefahr bedeuten.
  • Elektrische Probleme stellen potenzielle Brandgefahren dar.
  • Schimmelbildung kann schwere Atemwegserkrankungen auslösen.


Eine Schlüsselrolle spielt dabei die regelmäßige Kontrolle und Wartung, um Schäden rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.

Tipps zur Prävention und regelmäßigen Wartung


Regelmäßige Inspektionen


Führen Sie mindestens einmal jährlich eine umfassende Inspektion Ihrer Immobilie durch, um beginnende Schäden frühzeitig zu erkennen. Schlüsselpunkte sind das Dach, die Fassade, die Installationen und der Keller.


Vermeidung von Wasserschäden


  • Dichten Sie Außenwände effektiv ab und prüfen Sie regelmäßig Dachabdichtungen.
  • Halten Sie Abflüsse sauber und gut instand, um Rückstauschäden zu vermeiden.


Pflege von Installationen


Legen Sie bei Elektro- und Wasserinstallationen Wert auf:


  • Regelmäßige Sicherheitschecks durch Fachleute.
  • Austausch veralteter Anlagen und Leitungen, bevor es zu Ausfällen kommt.


Fachleute einbeziehen


Gute Fachkräfte können nicht nur Schäden erkennen, sondern Sie auch zu sinnvollen Verbesserungsmaßnahmen beraten. Bauen Sie für die Umsetzung und Wartung ein Team aus Handwerksbetrieben, Architekten und Energieberatern auf.


Rechtliche und versicherungstechnische Betrachtungen


Rechte und Pflichten als Immobilieneigentümer in Deutschland


Nach deutschem Mietrecht (§ 535 BGB) sind Immobilieneigentümer verpflichtet, das Gebäude im nutzbaren Zustand zu erhalten. Schäden wie Schimmelbefall, undichte Dächer oder defekte Heizungen müssen schnellstmöglich behoben werden.


Versicherungsschutz für Bauschäden


Viele Schäden, wie Wasser- oder Sturmschäden, können durch Gebäude- und Elementarversicherungen abgedeckt werden. Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Versicherungsschutz:

  • Deckt die Police alle relevanten Schadensszenarien ab?
  • Sind Sanierungs- und Reparaturkosten enthalten?


Eine umfassende Versicherung schützt nicht nur den finanziellen Wert Ihrer Immobilie, sondern auch ihre Substanz.


Investieren Sie in die Zukunft Ihrer Immobilie



Bauschäden können zwar ärgerlich und teuer sein, aber mit den richtigen Maßnahmen und einer proaktiven Wartungsstrategie können Sie Risiken minimieren und den Wert Ihrer Bestandsimmobilie sichern.

Durch präventive Inspektionen, rechtzeitige Reparaturen sowie den Abschluss passender Versicherungen sorgen Sie dafür, dass Ihr Objekt auch in Zukunft sicher und wertbeständig bleibt.


Möchten Sie Unterstützung bei der Inspektion oder Wartung Ihrer Immobilie? Wenden Sie sich an qualifizierte Experten und sichern Sie sich eine Bestandsaufnahme durch professionelle Fachleute. Der erste Schritt zur Vermeidung von Bauschäden ist nur einen Anruf entfernt!


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